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14.10.2004, 13:08

Opel streicht 10.000 Stellen in Deutschland

http://www.faz.net/s/RubC8BA5576CDEE4A05…n~Scontent.html


14. Oktober 2004 General Motors Europe (GME) hat heute bekannt gegeben, seine jährlichen Strukturkosten bis 2006 um rund 500 Millionen Euro senken zu wollen. Dies bedinge den Abbau von bis zu 12.000 Arbeitsplätzen während der kommenden zwei Jahre in Europa, teilte das Unternehmen in Rüsselsheim mit.


Die geplanten Maßnahmen würden Deutschland besonders betreffen, vor allem in der Produktion und der Produktentwicklung wie auch in ausgelagerten Bereichen, erläuterte GME seine Planungen. An deutschen Standorten des Autobauers Opel sollen bis zum Jahr 2008 rund 10.000 Stellen gestrichen werden. Davon entfielen nach Vorstellungen des Vorstands jeweils 4.000 Stellen auf die Standorte Bochum und Rüsselsheim, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des Werks Bochum, Rainer Einenkel, am Donnerstag.

Bis Ende November soll der Sanierungsplan stehen


Den Standort Deutschland trifft es besonders hart
GM teilte weiter mit, 90 Prozent des Stellenabbaus sollen bereits 2005 erfolgen. Der frühere Opel-Chef und jetzige Präsident von GME, Carl-Peter Forster schloß betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Das Unternehmen werde unmittelbar Gespräche und Verhandlungen über das Programm mit dem Betriebsrat aufnehmen.

Werksschließungen nicht ausgeschlossen

Die geplanten Einsparungen von 500 Millionen Euro könnten nach Aussage von GME-Chairman Fritz Henderson auch ohne Werkschließungen erreicht werden. Er könne aber Werkschließungen per se nicht ausschließen, sagte Henderson bei einem Pressegespräch.

Das Sanierungsprogramm basiere auf der derzeitigen Einschätzung für die Entwicklung auf dem europäischen Automobilmarkt, einschließlich der flauen Nachfrage, des zunehmenden Wettbewerbsdrucks durch europäische und asiatische Konkurrenten und der Verschärfung der Preissituation, so GME weiter. Das Unternehmen rechnet mit Abfindungszahlungen in den Jahren 2005 und 2006, deren Höhe und Zeitpunkt vom Ausgang der Verhandlungen mit dem Betriebsrat abhängen.

Für den Freitag ist eine außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrates von Opel vorgesehen. Im Anschluß sollen die Verhandlungen mit dem Betriebsrat intensiviert werden. Bis spätestens Ende November soll dann der gesamte Sanierungsplan stehen. Große Schwierigkeiten bereiten offenbar Arbeitsplatzgarantien und Standortsicherungsverträge, die - je nach Standort verschieden - noch mehrere Jahre die Mitarbeiter vor Kündigungen schützen.

Einsparungen auch im Bereich Design- und Produktentwicklung

Auch bei den Materialkosten, dem größten Kostenfaktor bei GME, sollen Fortschritte gemacht werden, zudem sollen die Gewährleistungskosten aufgrund der Qualitätsverbesserungen weiter sinken, hieß es weiter. Das Unternehmen bestätigte, daß seine geplanten Produkteinführungen für das Jahr 2005 qualitativ und zeitlich im Plan liegen. Das Unternehmen bestätigte außerdem die Einführung eines neuen Opel/Vauxhall ”Cross Over”-Freizeitfahrzeugs, des Corsa-Nachfolgers und eines zweisitzigen Roadsters im Jahr 2006.

Von einer verstärkten Integration der Design- und Produktentwicklungsbereiche von Saab und Opel erhofft sich das Unternehmen weitere beträchtliche Einsparungen. Die Abstimmung und Aufteilung der Produktentwicklungsaktivitäten zwischen Schweden, Großbritannien und Deutschland soll Parallelentwicklungen vermeiden und erlaubt es jedem Bereich, sich auf spezifische Fachgebiete zu konzentrieren, lautet die Einschätzung von GME.

Im Zusammenhang mit diesen Schritten werden das Internationale Technische Entwicklungszentrum in Rüsselsheim (Deutschland) und das Saab Technical Development Center in Trollhättan (Schweden) vollständig in die weltweite GM-Entwicklungsorganisation integriert. Hans Demant, Produktentwicklungschef von GM Europe, wird die GME-Produktentwicklungsorganisation auch künftig führen und in dieser Funktion an Carl-Peter Forster, Präsident von GM Europe, berichten. Zudem bekleidet Hans Demant weiterhin die Position des Vorstandsvorsitzenden der Adam Opel AG.

ist scheisse mich haben sie auch vor Jahr entlassen :rolleyes: ;( ;(

Wer mein Rechtschreib Fehler Finde darf sie behalten

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14.10.2004, 13:22

Es gibt irgendwo eine Statistik mit den realen Löhnen, also was ein Arbeiter pro Stunde erwitschafttet im Vergleich zu dem was er für ein Unternehmen im Endeffekt kostet, und da war Deutschland gut dabei, konnte sich mit anderen Ländern messen...

weiss nicht wie das in der Automobilbranche ist, aber die Gründe für Enwtlassung der Arbeiter sind nur Augenwischerei und ne Lüge, wenn es im AUsland wirklich besser wäre, würden alle abwandern und nicht nur ein paar...

das hat ganz andere gründe...

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14.10.2004, 13:44

Zitat

Arbeitskosten im internationalen Vergleich (Anlagen 1 und 2) Im internationalen Vergleich bietet Ost-Deutschland günstige Arbeitskosten. Nimmt man den ostdeutschen Wert als Ausgangsgröße liegen die Arbeitskos-ten in den USA 36,1 Prozent höher als in Brandenburg, in Japan 31,4 Prozent, in den Niederlanden 30,2 Prozent, in Großbritannien 13,6 Prozent und in Frankreich 11,8 Prozent höher. Innerhalb Deutschlands besteht ein deutlicher regionaler Arbeitskostenunter-schied: In West-Deutschland sind die Arbeitskosten 55 Prozent höher als in Ost-Deutschland. Somit weist Ost-Deutschland einen deutlichen Kostenvorteil gegenüber vielen westlichen Industriestaaten auf (Institut der Deutschen Wirt-schaft 2002).


Zitat

II. Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse Außer bei sehr arbeitsintensiven Fertigungen sind Investitionen in der Gesamtbetrachtung in Brandenburg günstiger als in Tschechien oder Polen. Dies hat folgende Gründe: ¾ Die realen Arbeitskosten in den MOE-Staaten Tschechien und Polen liegen bei Tochterunternehmen ausländischer Unternehmen deutlich über den niedrigen statistischen Durchschnittswerten (III. 1). ¾ Die deutlich geringere Arbeitsproduktivität in Tschechien und Polen verrin-gert den relativen Lohnkostenvorsprung in MOE gegenüber Ost-Deutschland weiter. Dabei steigen die Löhne in MOE stärker als in Ost-Deutschland, während die Arbeitsproduktivität nicht aufholt (III. 1). ¾ Unter Einbeziehung weiterer, die Investitionsrechnung betreffender Fakto-ren wird der verbleibende Arbeitskostenvorteil aufgehoben (III. 2 – 6). ¾ Zwar hat insbesondere Polen erhebliche Anstrengungen unternommen, das Qualifikationsniveau der Arbeitnehmerschaft zu verbessern, im Ver-gleich ist die Qualifikation Brandenburger Arbeitnehmer jedoch merklich höher. Außerdem sind Fachkräfte hier besser verfügbar (III. 2). ¾ In den MOE-Staaten verliert die Wirtschaft eine große Zahl an Arbeitstagen durch Streiks, auch wenn die Zahl der Streiktage in Polen inzwischen zu-rückgeht. Brandenburg verzeichnet nahezu keine verlorenen Arbeitstage durch Streiks (III. 2). ¾ Bei Grundstückskosten und Büromieten sind regionale Differenzen zu be-achten. Insgesamt zeigt Brandenburg bei den Büromieten einen Kostenvor-teil gegenüber MOE. Dazu verfügt Brandenburg über 191 entwickelte und voll erschlossene Gewerbegebiete in günstigen Lagen (III. 3). ¾ Die Verkehrsinfrastruktur Brandenburgs ist weit besser ausgebaut als in Polen und Tschechien, ebenso die Telekommunikation (III. 4). ¾ Deutliche Vorteile hat Brandenburg auch in der Forschungsinfrastruktur, bei Zulieferstrukturen und Netzwerken (III. 4). ¾ Die Wirtschaftsförderung in Brandenburg (Investitionszulage, Investitions-zuschüsse, Technologie- und Innovationsförderung, Außenwirtschaftsför-derung, Ausbildungsförderung) ist für Unternehmen attraktiver als die In-vestitionsförderung in Polen oder Tschechien (III. 5).


Fakt ist, Opel baut schlechtere Autos als andere Hersteller, Opel hat lange Zeit nach amerikanischen Massgaben gebaut, die Autos waren im europäischen markt nicht beliebt (ich sag nur opel omega), ohne corsa und astra, die übrigens voll auf den europäischen markt ausgerichtet sind, wäre opel wohl schon pleite...

Fakt ist, sie müssen abbauen und Kosten sparen, sie müssen überkapazitäten einsparen, ein Arbeiter der in Polen nix zu tun hat ist billiger als ein deutscher der nix zu tun hat...

wer wenig zu bauen hat, benötigt nicht die deutsche infrastruktur und keinen qualifizierten mitarbeiter, dem reicht der polnische standard

4

14.10.2004, 14:24

Zitat

weiss nicht wie das in der Automobilbranche ist, aber die Gründe für Enwtlassung der Arbeiter sind nur Augenwischerei und ne Lüge, wenn es im AUsland wirklich besser wäre, würden alle abwandern und nicht nur ein paar...



:stupid: :bounce:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »FROST_Chlubi« (14.10.2004, 14:24)


5

14.10.2004, 15:08

danke für den sinnvollen beitrag , Chlubi

vor allem deine argumentation ist unübertroffen

6

14.10.2004, 15:48

Dazu kann man leider nicht mehr sagen , wer so einen Blödsinn schreibt der würde auch keine Argumentation verstehen .

7

14.10.2004, 17:08

trotzdem würde ich gerne mal deine Argumentation hören Chlubi, du hast zum Thema nämlich gar nichts beigetragen und die Ausführungen die Max gepostet hat sind dagegen schon nachvollziehbar.
Zumal gehe ich davon aus, daß Max als angehender Wirtschaftsinformatikstudent mit Arbeitserfahrung etwas mehr Ahnung von Wirtschaft hat, als ein 18 Jähriger der als Interesse "Saufen" angibt...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_DrohhyN_« (14.10.2004, 17:09)


8

14.10.2004, 17:13

:respekt: (konnte ich mir nicht verkneifen ;) )

9

14.10.2004, 17:51

@kOa_DrohhyN_ : :respekt: :D


Ich könnte jetzt noch weiter ausführen, wer meiner Meinung nach die Schuld an der Misere von Opel trägt, aber ich warte erst mal gespannt auf LF_Chlubi's Argumente :D

10

14.10.2004, 18:27

Das ist wohl erst der Anfang. Es gibt Pläne große Teile der Opel Produktion nach Schweden zu Saab zu verlegen.
Momentan ist das nur aufgrund der schwachen Infrastruktur gescheitert, doch die örtlichen Behörden haben Besserung angekündigt.
In Schweden hat man pro Arbeiter 1/3 weniger Lohn zu zahlen und die Kündigungsbedingungen sind wesentlich besser für den Arbeitgeber (In Sachen Kündigungsschutz lebt Deutschland ja noch im Mittelalter).
Momentan ist dieser Trend durch alle Branchen zu beobachten. Langsam muss hier endlich was passieren!

11

14.10.2004, 18:36

Deutschland ist Exportweltmeister, also so teuer kann das nicht sein hier...


Aber der Kapitalismus macht es möglich: Es soll Unternehmen geben, die zwar Gewinn machen -an allen Standorten-, aber welche abbauen...der Rendite wegen.

a-L.MSI|DaroN

unregistriert

12

14.10.2004, 18:41

Deutschland ist sehr teuer als Produktionsstandort ... deshalb gehen die meisten auch in den Osten

13

14.10.2004, 18:56

@daron: ich weiß nicht, ob du gelesen hast, was dort oben stand... daß deutschland ein "teures" produktionsland ist, ist unbestritten, aber auch hier gibt es "regionale" Unterschiede: Ost-Deutschland scheint sogar sehr billig zu sein wenn man die Faktoren Produktivität und Know-how mit einbezieht.
Gut, das trifft jetzt nicht grad Rüsselsheim, aber die Pauschalaussage "Deutschland ist zu teuer für die Unternehmen" ist damit wohl beseitigt.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_DrohhyN_« (14.10.2004, 18:56)


14

14.10.2004, 19:01

Zitat

Original von kOa_DrohhyN_
@daron: ich weiß nicht, ob du gelesen hast, was dort oben stand... daß deutschland ein "teures" produktionsland ist, ist unbestritten, aber auch hier gibt es "regionale" Unterschiede: Ost-Deutschland scheint sogar sehr billig zu sein wenn man die Faktoren Produktivität und Know-how mit einbezieht.
Gut, das trifft jetzt nicht grad Rüsselsheim, aber die Pauschalaussage "Deutschland ist zu teuer für die Unternehmen" ist damit wohl beseitigt.


In dem Text oben steht, dass Ost-Deutschland im Vergleich zu anderen westlichen Nationen relativ "billig" ist. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass man die Arbeitskräfte in Ost-Europe um einiges billiger haben kann.

15

14.10.2004, 19:03

Zitat

Original von La_Nague
Aber der Kapitalismus macht es möglich: Es soll Unternehmen geben, die zwar Gewinn machen -an allen Standorten-, aber welche abbauen...der Rendite wegen.


Rendite ist das gleiche wie Gewinn. :rolleyes:

16

14.10.2004, 19:13

@fire: im zweiten Text wird ein Vergleich zwischen Brandenburg und Polen gezogen - sicher ist die Arbeitskraft selbst in Polen billiger aber allein dieser Faktor ist zu wenig wenn es um Rentabilität etc. geht !

17

14.10.2004, 19:35

Finde das irgendwie geil wie jetzt rumgeheult wird. Und natürlich war es wie immer das Management. Dass Opel weit über Tarif bezahlt, 80% der Mannschaft ne halbe Stunde vor Schichtwechsel schon in der Umkleide steht, bei Konjuntureinbrüchen keiner entlassen werden darf sondern eher die Mannen noch ne Lohnerhöhung fordern sagt natürlich keiner.

18

14.10.2004, 21:19

Als Bochumer, also auf kurzem Wege Betroffener, meine 2 Cents:

Zitat

Original von La_Nague
Deutschland ist Exportweltmeister, also so teuer kann das nicht sein hier...
Aber der Kapitalismus macht es möglich: Es soll Unternehmen geben, die zwar Gewinn machen -an allen Standorten-, aber welche abbauen...der Rendite wegen.


Die "Exportweltmeistergeschichte" gehört in Bereich der Urban Myths, Exportweltmeister sowohl absolut als auch prozentual sind nach wie vor die US of A. Kein Wunder, denn soviel Ramsch läßt sich in Benz nicht aufwiegen.
Trotzdem ist D nachwievor die solide #2, und hat im Gegensatz zu "The Big One" eine akzeptable Aussenhandelsbilanz. Dass dazu aber Opels nicht beitragen, sollte klar sein. Das sind dann eben höherpreisige Schlitten. Oder aber vor allem der Anlagenbau: Nicht-nukleare Kraftwerke, Stahlwerke etc. kann eben in der Form keiner bauen, vor allem nicht Chinesen, Koreaner, Taiwanesen oder aber auch Amerikaner, die das Zeug auf Teufel komm raus kaufen - und dann beispielsweise denn Stahl haben, den wir grad teuer einkaufen müssen wegen abgebauter Kapazitäten. Oder die Jungs von der Chemie, die so gut wie jedes Pflanzenschutzpatent halten.

Zitat

Original von ToD_mantis
Finde das irgendwie geil wie jetzt rumgeheult wird. Und natürlich war es wie immer das Management. Dass Opel weit über Tarif bezahlt, 80% der Mannschaft ne halbe Stunde vor Schichtwechsel schon in der Umkleide steht, bei Konjuntureinbrüchen keiner entlassen werden darf sondern eher die Mannen noch ne Lohnerhöhung fordern sagt natürlich keiner.


Wie jede Medaille hat auch die zwei Seiten: Ja die Jungs (und Mädels) verdienen gut, gemessen am Tarif. Viel schlimmer jedoch ist imho manche "Einstellung". Während einiger Wochen Ferienjob im Lager hab ich es nicht gefasst, was da so abgezweigt wurde. So amüsant es ist, wenn ganze Türen, Motoren, ja Autos rausgeschmuggelt werden, produktiv ist es nicht. Um nicht falschverstanden zu werden, das kann nicht der Grund sein, dass die "Zahlen" nicht stimmen, aber es ist auch nicht ein Zeichen, dass die Mitarbeiter voll hinter dem Unternehmen stehen. Randbemerkung: Gegen das was das Management teilweise abgezweigt hat, sind das Peanuts. Aber: Die Bochumer Belegschaft sind in keiner Weise fauler oder unfähiger als die Kollegen und Kolleginnen in Krakau (bitte um Verzeihung, den polnischen Namen nicht an der Hand zu haben) oder Trollhätten.

Also zu Opel Bochum: Hier ist auch ewig nicht investiert worden, da kann die Produktivität nicht so hoch sein wie im brandneuen Werk Eisenach. Ferner sind - trotz der Zitate die Max anführt - die Löhne im Vergleich zu Krakau so hoch, dass Abläufe, die hier automatisiert ablaufen, dort billiger von Hand zu bewerkstelligen sind. Ausserdem kauft keine Sau Opel. Das sind Fakten, das Management muss reagieren, um den Karren nicht komplett an die Wand zu fahren.

Trotzdem zurück zu:

Zitat

Original von ToD_mantis
Finde das irgendwie geil wie jetzt rumgeheult wird. Und natürlich war es wie immer das Management.


Der Typ, der die Beifahrertür montiert, hat sicher nicht Schuld. Strategische Entscheidungen wie Modellpolitik, Entwicklung, Vermarktung, Investitionsentscheidungen, Kapitalaufnahme etc. pp. liegen nunmal beim Management. Entweder die haben Schuld oder höhere Gewalt.

Was mich so anpisst, bei Opel, Karstadt, Hochtief und wie sie alle heissen, ist vor allem, das alle erst rumheulen, wenn es eh zu spät ist. Klar kommen jetzt Rettungpläne auf den Tisch, aber wer glaubt denn ernsthaft, dass alle Arbeitsplätze und Standorte bei Karstadt, wie heute verkündet, erhalten bleiben. Da wird nur noch mehr Geld verbrannt, um ein kaputtes Konzept ein weiteres Jahr am Leben zu halten. Könnte man bitte nicht bei Zeiten sagen, hier läuft was schief, wir haben 2-3 Sachen probiert und es half nix?

19

14.10.2004, 21:56

Zitat

weiss nicht wie das in der Automobilbranche ist, aber die Gründe für Enwtlassung der Arbeiter sind nur Augenwischerei und ne Lüge, wenn es im AUsland wirklich besser wäre, würden alle abwandern und nicht nur ein paar...



Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) will fast jedes vierte Unternehmen in den kommenden Jahren Teile der Produktion oder gar die gesamte Fertigung ins Ausland verlagern. Als Hauptgrund werden die exorbitanten Arbeitskosten, hohe Steuerbelastung und Abgaben angeführt. Sollten sich die Einschätzungen bestätigen, wird im Schnitt mit dem Verlust von jährlich 50 000 Arbeitsplätzen gerechnet.

Ich studiere zwar nicht Wirtschaftsinformatik , aber wenn ich sowas schreibe dann hab ich meine Informationen zumindest von einer guten Quelle :D

PS : Was hat das mit meiner Angabe "saufen" zu tun ?
Soll das heissen dass ich sons nix mach ?
;)

20

14.10.2004, 22:10

schaut mal auf n - tv da gehts grad um das Thema *g*

21

14.10.2004, 22:16

@Chlubi: das mit den Abwandern ist Standardgejammer.
Die meisten Unternehmen machens dennoch nicht, da sie die zuerst eingesparten Lohnkosten mit Umsatzrückgängen gegenüberstellen müssen.

Opel ist dazu das Gardebeispiel. Ständig ausgelagert und US-Produkte auf den Europäischen Markt werfen wollen um Entwicklungskosten zu sparen.
General Motors muss nun die Leute kicken, die verkaufen ja hier nix mehr.

Corsa und Astra sind in den neuesten Versionen gradezu minderwertig im Vergleich zu Skoda/Seat Modellen. Selbst die Asiaten bekommen Schiss solch einen Schrott herzustellen.

Ford hatte es ebenfalls gemerkt, das deren USA-Murks auf europäischen Boden nicht angenommen worden ist.
Daher wurde deren Produktlinien überarbeitet und seitdem läufts bei denen. Ich nenne als Beispiel nur Scorpio :D

Yen Si

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22

14.10.2004, 22:25

Zitat

Original von LF_Chlubi

Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) will fast jedes vierte Unternehmen in den kommenden Jahren Teile der Produktion oder gar die gesamte Fertigung ins Ausland verlagern.


Quelle?

23

14.10.2004, 22:35

http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=040901006

Hm da stehts ziemlich gleich ^^ , weiss die andre Seite nimma *g* .

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »FROST_Chlubi« (14.10.2004, 22:36)


24

14.10.2004, 22:50

wer den text oben gelesen hat, weiss nun auch, dass in Polen mehr gestreikt wird (tja, wer hätte das gedacht), die arbeiter weniger gut ausgebildet sind, die infrasturkutur wesentlich schlechter ist, der absatzmarkt weit weg ist, und die nähe zu den forschungsabteilungen einfach nicht gegeben ist.

ich finde leider atm nicht mehr das dokument, wo ein vergleich zwischen den westantionen bezüglich der reallöhne und der produktivitiät gemacht wurde, und deutschland hat da ziemlich gut abgeschnitten.

ausserdem ist der mittelstand hier sehr gut plaziert, im rhein neckar raum z.B. denkt keiner ans abwandern, angefangen über die grosse BASF über SAP, MAN uswbis hin zu den unzähligen mittleren firmen fühlen sich alle wohl und keiner denkt ans abwandern.
ganz im gegenteil, die basf hat hier quasi ihre zentrale für z.B. die expansion in den chinesischen wirtschaftsraum


dann noch was zu den anderen Ländern:

china ist jetzt ungefähr auf dem stand wo deutschland 1950 war, also 5 jahre nach dem krieg, das wirtschaftswachstum mag zwar hoch sein in %, aber wenn man die basis betrachtet, relativiert sich das ganz schnell wieder.

10% wachstum von einer basis von 50 sind nun mal weniger als 2% wachstum von 1000, um es mal krass zu sagen

china ist schon seit dem 17. jahrhundert der "geheimfavorit" unter den wirtschaftsexperten, schon die alten entdecker hatten riesige gewinne im hinterkopf, als sie an china dachten

in china wird an allen ecken investiert, nur muss man auch wissen, dass 90% der investitionen vom staat kommen, da wird auf teufel komm raus gebaut, egal ob jmd. die wolkenkratzer braucht oder nicht

das diese blase aus investitionen durch kredite mal platzen könnte, daran denkt keiner

schaut mal bei focus online und spiegel online, da gibs viel stoff zu diesem thema, und für die Lesefaulen auch reich bebildert

ok aber ich schweife ab :D



Zu Opel kann ich einigen meiner vorrednern nur recht geben, wer einen omega oder vectra nach amerikansichen masstab baut (gross, viel hubraum, hoher verbrauch, wenig sicherheit), braucht sich nicht zu wundern, wenn hier nichts mehr läuft...

anstatt dass die manager in verantworrung gezogen werden, wird gespart, in dem die menschen entlassen werden.

@Fire: rendite und gewinn muss man schon deutlich unterscheiden

ich z.B. habe ein kleines Gewerbe am laufen, solange ich von meinem gewerbe leben kann, also schwarze Zahlen schreibe und keine roten, mache ich weiter
Eine grose aktiengesellschaft dagegen muss immer auf ihren aktienkurs schauen, wenn das unternehmen jedes jahr eine mäsige rendite abwirft , mag das gut sein für anleger mit vielen aktien dieser firma (beispiel BASF) aber heutzutage muss ja immer eine renditensteiegrung erreicht werden.

selbst wenn die firma viel gewinn macht aber die rendite nicht steigt, werden die investoren unruhig und verlangen mehr

da versucht man halt erst mal ab der masse der arbeiter zu sparen. obwohl die firma rentabel ist, werden leute entlassen, um mehr rendite zu erzielen.

es geht auch z.B. darum, den aktienwert so zu steigern, dass man nicht übernommen werden kann

imho ist daran der kapitalismus schuld, arbeit wird im verhältnis zu geld immer weniger wert, daher halte ich z.B. ein euro jobs für das total falsche signal

den menschen wird vermittelt, dass ihre arbeit wenig wert ist, und dass sie nicht gebraucht werden und leicht ersetzbar sind.

das geld übt einen druck aus, der unglaublich ist.

die börsenzahlen haben weit mehr einfluss als doe politik.


soviel dazu, ich geh jetzt schlafen

cya max


und P.S. : nein ich bin kein Kommunist oder linker, und bin auch kein rechter ;)

25

14.10.2004, 23:02

Noch ein Zitat eines ARD Kommentators, dass ich nur sinngemäss wiedergeben kann (aus den ARD Nachrichten gerade eben) :

Zitat

Deutsche Manager bei Porsche, Mercedes und Co sind wohll erfolgreicher als internationale Manager grosser globaler Konzerne, die die Welt halt doch nicht überall verstehen

Sir_erich

unregistriert

26

14.10.2004, 23:45

@maxpower :respekt:

erst wars holzmann nu karstadt und opel und ab nächstes jahr wird der konsum noch besser bei uns ^^
da werden noch einige folgen unser system rules :bounce:

Yen Si

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27

15.10.2004, 00:17

Zitat

Original von LF_Chlubi
http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=040901006

Hm da stehts ziemlich gleich ^^ , weiss die andre Seite nimma *g* .


Kann ja sein das es zu spät für mich ist oder ich zu blind bin aber ich lese da nur, dass nach einer Umfrage unter 7.500 Unternehen sich 43% im Ausland "engagieren" wollen. Was alles mögliche bedeuten kann.


"erst wars holzmann nu karstadt und opel und ab nächstes jahr wird der konsum noch besser bei uns "

Vergesst mir den Spar-Markt nicht.
Die kicken auch mal eben 1000 ihrer ca. 3000 Mitarbeiter.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Yen Si« (15.10.2004, 00:19)


28

15.10.2004, 00:58

uh je Maxi, Führungskraft einer "1-Mann-GbR" (oder warens 2 Leute?) und angehender Erstsemester eines Winfo-Studiums ...

Es lagern trotzdem Viele mit Erfolg nach Polen oder Osteuropa aus und die haben wiederrum Druck aus China. Keine Sorge, wenn du mal mit dem Studium anfängst, wirst du in den ersten Stunden im ersten Semester erfahren, dass auch die Herren BWLer sich das genau überlegen (Standortfrage/kataloge). Du wirst z.B. lernen, dass man nicht für jede Arbeit eine top Ausbildung und top Rahmenbedingungen braucht, um das erwünschte Ziel zu erreichen. Da kann man eben sparen. Das lernst du sicherlich in der ersten Stunde (Ökonomisches Minimal-Prinzip).

Es hat auch keinen Sinn, BASF, SAP und MAN, Globalplayer mit Zentrale in Deutschland, mit Opel, Teil von GM, zu vergleichen. Sie sind in anderen Branchen tätig. Bei der Autoindustrie hingegen läuft es vorallem im Segment der Klein- und Mittelklassewagen schlecht. Kaum einem Hersteller geht es da gut, weil die Konkurrenz zu stark ist ( viele Märkte gesättigt).

Keiner kann sagen, dass China scheitern wird. Natürlich wird es Rückschläge geben. Da schlägst auf die gleiche Buschtrommel wie bei deiner Untergangsprognose für den Kapitalismus. Was hat das eigentlich mit Opel zu tun?

Natürlich würden Investoren unruhig, wenn eine Firma Gewinn machen würde und sie nichts Angemessenes als Gegenleistung für ihren Kapitaleinsatz und die damit verbundenen Risiken sehen und natürlich gibt es auch schwarze Schafe, die gewinnbringende Unternehmen nur zerschlagen, um Geld zu kassieren. Was hat das mit Opel zu tun?

Anderseits kann man auch nicht erzählen, man wäre für freien Markt, kickt damit schwächere Unternehmen aus Dritte-Welt-Ländern und macht dann hier eine Lex VW. Es heisst Fressen und Gefressen werden auf freien Märkten. VW geht es ja ohne bestimmenden Einfluss ausländischen Besitzer auch nicht unbedingt besser als Opel.

Halten wir fest:

Wenn es einer Branche, einem Segment einer Branche, schlecht geht, dann ist die Wahrshceinlichkeit gering, dass es viele Unternehmen gibt in diesem Segment gibt, denen es gut geht, bzw. viele am Ende mit supertollen Zahlen dastehen. Dann wird die Wahrscheinlichkeit höher, dass die bösen Manager sich böse Dinge einfallen lassen. :rolleyes:

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Nam« (15.10.2004, 01:40)


Yen Si

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29

15.10.2004, 01:15

"1-Mann-GbR "

Aua..das beißt sich ja richtig..

30

15.10.2004, 09:28

Zitat

Original von Yen Si
"1-Mann-GbR "

Aua..das beißt sich ja richtig..


;)

Ausserdem ist es eine 2 Mann Gbr mit einer Kooperation einer Schweizer GmBH

Aber das ist nebensächlich, ich hab das gewerbe noch nicht lange und bisher nur wenige AUfträge gemacht, kann daher also nicht sagen, dass ich der pr0 bin, bin da zugegebermassen nch der totale Anfänger, aber immerhin, ich probiers ;)


@Nam: Ja klar, zum Teil lohnt sich die Abwanderung nach Polen oder Ungarn, wieso bringst du denn keine Beispiele ?
Nun denn ich bin mal so nett, die textilindustrie z.B wandert sehr gerne nach Polen oder ins sonstiges Osteuropa bzw. investiert dort. In der Textilindustrie müssen viele niedrigqualifizierte Arbeiten gemacht werden, da lohnen sich die geirngen Lohnkosten, da in die Arbeiter kaum geld oder Zeit in Form einer AUsbildung investiert werden muss.

Aber die Automobilindustrie ist auch stark abhängig vom Image...

SKoda ist z.B. ein super Auto, dass ich jedem empfehlen kann, aber wenn ich mit Leuten über skoda rede, höre ich immer "ach nee, lieber kein tcheschisches Auto" obwohl dort der selbe standard wie in den sonstigen VW Fabriken gehalten wird und ich selbst z.B. den Octavia gut kenne....



Und Nam, weiss gar nicht was deine Polemik solll...

Klar kann man die Chemie Industrie nicht 1:1 mit der Automobilindustrie vergleichen, aber wenn du den Thread nicht nur überflogen hättest, hättest du gesehen, dass es z.B. auch darum ging dass angeblich jeder 4. Unternehmer abwandern will in den Osten. Und dazu wollte ich gegenbeispiele bringen.

Dann nochmal eine kurze Auffrischung für dich: MAN, hm was machen die nochmal ? Richtig, Nutzfahrzeuge, aber nein dass kann man natürlich ganz und gar nicht mit der Automobilindustrie vergleichen ;)

Ja, der Markt für Kleinwagen, vor allem der Markt der sogennanten Golf-Klasse (warum die wohl nicht Astra-Klasse heisst ;) ) ist übersättigt, aber VW hat flexibel reagiert und droht nicht damit, morgen 10k Arbeiter zu entlassen, obwohl die da "unten" ihr Basisgeschäft haben, mit VW Lupo, Polo und Golf, Seat Ibiza, Leon oder Skoda Fabia....

Also irgendwie scheint es wohl doch zu gehen.

Ich bin halt der Meinung (wie die halbe Belegschaft von Opel übrigens auch), dass das Managment in den 90er Jahren so schwerwiegende fehler gemacht hat, und die zum grossen teil an der aktuellen Situation schuld sind.
Opel hat nun mal ein Scheiss Image, und der Weltkonzern GM muss auf dem europäischen Markt starke einbussen hinnehmen.
Gut für die hersteller aus der EU...

Zum Thema China sag ich jetzt mal nichts, da du ja ein grosser fan von spiegel.de bist empfehle ich dir, da mal vorbeizuschauen, im Archiv müssten genug Reportagen und Artikel sein, die dir alles viel besser erklären als ich das je könnte